9. November 2023

Nie wieder!



Heute vor 85 Jahren zeigte sich bei der Reichsprogromnacht auf grausame Weise, wozu struktureller Antisemitismus in der Gesellschaft führen kann. Über tausend Jüd*innen wurden getötet, Tausende weitere verschleppt, Synagogen in Brand gesteckt.

Und heute vor einem Monat verübten die Hamas (und andere Terrororganisationen) den schwersten Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust.

Es ist ein Monat vergangen, der uns klar gemacht hat, dass jüdisches Leben auf der ganzen Welt und in Deutschland auch nach 85 Jahren immer noch und gerade jetzt in Gefahr ist. Seien es Bilder von Demonstrationen, auf denen islamistische Fahnen geschwenkt und antisemitische Parolen gerufen werden, Videos von Menschenmassen, die in Dagestan versuchen, gewaltsam an jüdische Geflüchtete zu kommen oder Nachrichten, die davon berichten, dass vor Starbucks zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen wird. Diese schockierenden Ereignisse dürfen wir nicht hinnehmen und viel mehr müssen wir uns aktiv an der Verteidigung jüdischen Lebens beteiligen. Es darf nicht sein, dass jüdische Familien in Deutschland Angst haben müssen, auf die Straßen zu gehen. Nicht im Jahr 2023 und nie wieder.

Und es ist ein Monat vergangen, der uns schmerzlich vor Augen geführt hat, dass auch die gesellschaftliche Linke in Deutschland nicht frei von Antisemitismus oder Tendenzen in diese Richtung ist. Zu oft wurde Seite an Seite mit Islamisten demonstriert, zu oft wurde Israel das Existenzrecht abgesprochen und zu oft wurde es nicht geschafft, die Angriffe der Hamas als das zu benennen, was sie waren, nämlich antisemitischer Terror der einzig und allein auf die Vernichtung jüdischen Lebens abzielte.
Als Teil der linken Bewegung in Deutschland wollen wir klar machen, dass wir Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht dulden.

Wir trauern jeden Tag und besonders heute mit den Opfern antisemitischer Gewalt. Wir sind solidarisch mit allen Jüd*innen weltweit, in Israel und in Deutschland und stellen den Kampf gegen Antisemitismus ganz oben auf unsere Agenda.



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