Naturschutz und Klimapolitik vor Ort – Nur mit uns!
Auf unserer 72. Landesmitgliederversammlung wurde der Antrag: „Naturschutz und Klimapolitik vor Ort – Nur mit uns!“ , eingebracht vom Beirat der GRÜNEN JUGEND Rheinland-Pfalz, abgestimmt und angenommen.
Antragstext:
Wir als GRÜNE JUGEND Rheinland-Pfalz setzen uns dafür ein, dass Mensch und Natur
auch weiterhin und dauerhaft gut miteinander leben können. Essentiell ist dafür
eine Naturschutzpolitik, die Nachhaltigkeit, Arten- und Tierschutz sowie
Klimaresilienz in den Fokus stellt. Klima- und Naturschutz sind die
Herausforderungen unserer Generation, wir bekommen eine zerstörte Erde übergeben
und es ist in unserer Verantwortung, diese gemeinsam mit unseren Eltern und
Großeltern zu retten.
Durch die Klimakrise sind unsere rheinland-pfälzischen Wälder, Moore und alle
anderen Ökosysteme großem Stress ausgesetzt. Wir machen uns dafür stark, dass
unsere Waldflächen durch eine ökologische Forstwirtschaft bewirtschaftet oder in
Naturschutzgebiete umgewandelt werden. Großflächige Monokulturen in Forst und
Landwirtschaft sind in Anbetracht der Klima- und Biodiversitätskrise nicht mehr
haltbar. In den Kommunen fordern wir außerdem Baumschutzsatzungen, die klar
festschreiben, unter welchen Bedingungen Bäume auf privaten Grundstücken gefällt
werden dürfen. Wir wollen, dass unsere einzigartige und schöne Naturlandschaft
über unsere Generation erhalten und gestärkt wird und unsere Städte grün bleiben
oder werden. So bleibt Rheinland-Pfalz auf lange Zeit ein attraktives Land für
nachhaltigen Tourismus.Unser Bundesland muss vorbereitet werden auf die
zunehmende Extremwetterereignisse. So müssen weitere Flächenversiegelung im
Sinne des Hochwasserschutzes vermieden und, wenn immer möglich, rückgängig
gemacht werden. Alle Kommunen benötigen Infrastrukturen und verpflichtende sowie
flächendeckende Katastrophenschutzläne, um sich von den schlimmsten Folgen
dieser Naturkatastrophen zu schützen.
Es ist erwiesen, dass intensive Landwirtschaft die Biodiversität in unserer
Kultur- und Naturlandschaft stark bedroht. Wir setzen uns deswegen dafür ein,
dass der Pestizid- und Düngemittelverbrauch deutlich gesenkt und reguliert
werden muss. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass mindestens 5 bis 10 % aller
landwirtschaftlichen Flächen durch die Biodiversität steigernde
Ausgleichsflächen wie Blühstreifen, Magerwiesen oder Feuchtwiesen ersetzt werden
müssen. Um die Effektivität von solchen Maßnahmen zu überprüfen, sollen die
Kommunen auf ihren Naturschutzflächen regelmäßig Erfolgskontrollen durchführen
und Maßnahmen entsprechend anpassen. Insgesamt sollen mindestens 10% der
Gesamtfläche von Rheinland-Pfalz bis 2030 unter strikten Naturschutz gestellt
werden. Projekte wie „Urban Gardening“ und Gebäudebegrünung eröffnen auch
Städten die Möglichkeit, die Biodiversität im urbanen Raum zu stärken und
Hitzewellen zu brechen.
Die Kommunen müssen dem Arten-, Natur-, und Klimaschutz gleichermaßen Rechnung
tragen. Deswegen fordern wir die Einführung von Katzenschutzverordnungen und den
Verzicht auf Schottergärten. Zudem muss die kommunale Infrastruktur, wie die
Straßenbeleuchtung, die Ausstattung der Bauhöfe und die Müllentsorgung,
nachhaltig und energieeffizient gestaltet werden. In diesem Zuge muss die
Digitalisierung der Verwaltung partizipativ und einheitlich mit klimaneutralen
kommunalen Rechenzentren vorangetrieben werden.
Wir setzen uns darüber hinausgehend dafür ein, dass die Verbindung von Jugend
und Natur über Naturschutz-Bildung von Kindesbeinen an gestärkt wird. Von
kindgerechten Infotafeln zu den Ökosystemen vor Ort, bis zur gemeinsamen
Renaturierung denaturierter Flächen als Sommerferienprojekt gibt es viele
Optionen für unsere rheinland-pfälzischen Kommunen, Naturschutz zu einem
gemeinsamschaftlichen Projekt zu machen.
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